GedankensplitterPosted by K. Christoph Keller 15 Feb, 2012 14:23:21... wegen Unternehmensgründung.
In der Zwischenzeit können Sie sich mit mir über mein eigenes Unternehmen die Aveniture GmbH freuen.
Bald geht es hier weiter!
GedankensplitterPosted by K. Christoph Keller 24 May, 2010 19:52:58An der FU Berlin wurde letzte Woche der erste deutschsprachige Studiengang im Fach Zukunftsforschung eingerichtet.
http://www.master-zukunftsforschung.de
GedankensplitterPosted by K. Christoph Keller 01 Mar, 2010 20:58:28Viele Aktivitäten und
Publikationen werden als Zukunftsforschung bezeichnet aber nicht alle davon
sind gleich nützlich. Daher ist es wichtig einfache Qualitätsmerkmale zur Hand
zu haben. Die Einteilung der Zukunftswissenschaft in Tiefenstufen leistet hier wichtige
Dienste.
Zu den wichtigsten
Konzepten der aktuellen Zukunftswissenschaft gehören die (tiefen-)Schichten der
Zukunftsforschung des britisch-australischen Zukunftsforschers Richard
Slaughter, die dieser erstmals in den 1990er Jahren, auch als Reaktion auf die
zu dieser Zeit blühende Megatrendliteratur, veröffentlicht hat. Von der
Oberfläche ausgehend beschreibt er drei Tiefenschichten der
Zukunftswissenschaft nämlich: Pop-Futurismus, problemorientierte, kritische und
epistemologische Zukunftsstudien.
Was sind deren Kennzeichen?
Pop-Futurismus, die
der Oberfläche am nächsten stehende Schicht, zeichnet sich durch die
Konzentration auf offensichtliche und äußerliche und meist technologische
Trends aus. Probleme sind entweder erschreckend oder mit naivem Optimismus zu lösen
- in jedem Fall aber eindimensional. Das Neue in diesen Veröffentlichungen
beschränkt sich weitgehend auf technische Spielereien. Typischerweise finden
Sie diese Darstellungen in den Farbbeilagen Ihrer Tageszeitung zum Wochenende
oder in der populären Trendliteratur.
Problemorientierte
Zukunftsstudien fußen auf (sozial-)wissenschaftlichen Prinzipien. Die
behandelten Problemlagen entstammen dem empirisch meßbaren oder sozialen
Bereich. Es geht um Reaktionen und Regeln bzw. Gesetze. Die Problemanalyse ist
äußerst detailliert und nimmt zusammen mit den möglichen Lösungen den
überwiegenden Raum der Studien ein. Das Neue soll durch Umfeldbeobachtung und
Methoden der Vorausschau antizipiert werden. Die Mehrheit der seriösen
Zukunftsstudien gehört dieser Schicht an.
Kritische und
epistemologische Zukunftsstudien stellen die tieferliegenden kulturellen
Bindungen, Werte, Metaphern und Grundannahmen in den Mittelpunkt. Probleme sind
problematisch und bedürfen der Deutung aus diesen tiefen Schichten heraus. Der Neuigkeitsraum
der diesen Studien zugänglich ist übertrifft alle vorausgehenden Ebenen bei
weitem, da er andere Grundannahmen als die derzeit gesellschaftlich akzeptierten
zuläßt. Diese Studien sind selten aber um so wertvoller.
Für die Praxis
Wenn Sie das nächste
Mal jemanden "Trend" rufen hören und er ihnen gleich danach noch
verspricht, daß Sie ihr Geschäft viel besser, fortschrittlicher und
erfolgreicher betreiben können als Ihre Wettbewerber, wenn Sie dem Ruf folgen,
dann fragen Sie sich bitte: "Kann das wirklich sein?" Qualität ist
vor allem im Analyseteil von Studien an der Anzahl der einbezogenen
Perspektiven und einer gelungenen Integration von Wissen aus mehreren Bereichen
bzw. Disziplinen einfach zu erkennen.
Literatur: Slaughter, Richard A.: Beyond the Mundane: Reconciling
breadth and depth in futures enquiry. In: Inayatullah, Sohail (Hrsg.). o.J. The
Causal Analyisis (CLA) Reader. S. 147 ff.
GedankensplitterPosted by K. Christoph Keller 23 Feb, 2010 21:32:14Innovation - kaum ein Thema sorgt - vielleicht abgesehen von der aktuellen Welt-Finanzkrise - für mehr Aufmerksamkeit in Unternehmen und Gesellschaft. Dabei scheitern immer noch die meisten Inventionen (Erfindungen) daran, zur Innovation zu werden. Teils mit mehr oder weniger Getöse am Markt, teils heimlich still und leise lange vor der Marktreife in den Unternehmen - beispielsweise an Killerphrasen wie: "Das haben wir noch nie so gemacht!".
Ein augenfälliges Beispiel für das "Mehr als nur Technik" ist der anhaltende Trend zur produktbegleitenden Dienstleistungen. Aber auch scheinbar rein technische Innovationen können ihre Tücken haben, wenn sie zum Beispiel eine Änderung des Verhaltens der Kunden erfordern. Ein etwas weiter zurückliegendes Beispiel hierfür war die Einführung von CNC-Steuerungen an Werkzeugmaschinen, die damit verbundenen Lernprozesse bei Unternehmen und Mitarbeitern, die vor dem Hintergrund der damaligen gesellschaftlichen Diskussion über neue Technologien und die damit einhergehenden neuen Arbeitsformen zusätzliche Brisanz erhalten hatte.
Innovatoren müssen also nicht nur die Technologie ihres Produktes virtuos beherrschen. Mindestens ebenso wichtig ist die Kenntnis des Umfeldes, in das hinein das Produkt abgesetzt werden soll. Umfeld, das sind alle die Faktoren und Akteure, die Produkt und Unternehmen beeinflussen aber durch das Unternehmen nur wenig beeinflusst werden können. Von den Mitarbeitern über die Kunden und Wettbewerber im engeren-, bis hin zu Politik oder der Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen im weiteren Umfeld.
Hier liegt der Wert der Zukunftswissenschaft mit ihren Projektdesigns, Methoden und Denkweisen.